Was ist Achtsamkeit / Mindfulness? – Alles, was du dazu wissen musst

Was ist Achtsamkeit / Mindfulness? Julia Jäger, entspannt mit Tesse mit

Achtsamkeit ist eine wunderbare Möglichkeit, deine körperliche Gesundheit und dein emotionales Wohlbefinden zu verbessern. In diesem Blogbeitrag erkläre ich, was genau Achtsamkeit ist, welche konkrete Vorteile sie für unser Leben hat, wer sie braucht und vieles mehr. Also: Hol dir eine Tasse Tee oder ein erfrischendes Getränk, mache es dir gemütlich und lasse dich inspirieren! 

 

 

Was ist Achtsamkeit / Mindfulness – und was bringt sie? 


Zunächst eine kurze Erklärung dazu, was Achtsamkeit überhaupt ist: Mit dem Begriff „Achtsamkeit“ ist eine Einstellung und Haltung gemeint, in der du die eigenen Gefühle, Gedanke und Bedürfnisse bewusst wahrnimmst und beachtest. 

  • Mit Achtsamkeit entscheidest du dich dafür, deine Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Du erlebst den Moment nicht nebenher und beiläufig, sondern eben ganz bewusst.
  • Wenn wir achtsam leben, leben wir im Hier und Jetzt. Häufig sind wir mit unseren Gedanken entweder in der Vergangenheit und beschäftigen uns mit Dingen, die früher geschehen sind; oder wir sorgen uns um Dinge, die in der Zukunft liegen. Achtsamkeit bringt dich in die Gegenwart, du lebst im Moment.
  • Achtsamkeit bedeutet, dass du deine Sinneseindrücke und Emotionen wahrnimmst, ohne sie einzuordnen oder zu bewerten. 

  

Warum ist Achtsamkeit wichtig – was kann man damit erreichen?


Mit Achtsamkeit gewinnst du einen besseren Einblick in deine Gedanken und Gefühle und kannst auf schwierige Herausforderungen mit mehr Klarheit und Mitgefühl reagieren. 

Wenn du achtsam lebst, kannst du unter anderem  

  • das Gedankenkarussell verstummen lassen; 
  • besser mit Stress umgehen; 
  • besser schlafen; 
  • mehr Energie und Lebensfreude verspüren. 
  • deine wahren Bedürfnisse erkennen und beachten; 
  • ein positives, starkes Mindset entwickeln;  
  • Wege und Möglichkeiten finden, um rechtzeitig Überforderung zu bemerken und dagegen anzusteuern; 
  • erlernte automatische Reaktionen und veraltete Denkmuster überwinden. 


Achtsamkeit bringt Klarheit, Bewusstsein und Ruhe in deinen Alltag und dein Leben. Du kommst mit anspruchsvollen und herausfordernden Situationen besser zurecht, lässt dich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen, wirst positiver und stärker. Achtsamkeit bringt gute Energie in dein Leben!
 

 

>>> Tipp 

Wenn ich nachts wachliege und mir das Gedankenkarussell zu schaffen macht, mache ich gerne diese kleine Atemmeditation. Damit werde ich entspanne ich mich ganz leicht und kann dann ganz beruhigt wieder einschlafen. Hilft fast immer!

zur Atemmeditation  

 

Was ist Achtsamkeit/ Mindfulness?: Julia Jäger sitzend lehnend an einer Wand und lächelt

Wie gehst du achtsam mit dir um?


Es gibt jede Menge Möglichkeiten, mit sich achtsam umzugehen. Manche sind aufwendiger und brauchen Zeit, andere gehen schnell und lassen sich einfach und unkompliziert in den Alltag einbauen. Hier sind einige Möglichkeiten dafür, wie du mehr Achtsamkeit in dein Leben bringen kannst.  

  • Mehr Bewusstsein in das Leben bringen 

Du lässt das Leben nicht einfach geschehen, sondern entscheidest dich dafür, es bewusst wahrzunehmen. Du lebst im Moment – und nicht im Gestern oder im Morgen. 

  • Grenzen erkennen
    Du wirst dir deiner eigenen Grenzen bewusst und achtest darauf, dass niemand diese Grenzen überschreitet.
  • Kräfte bewahren
    Mit Achtsamkeit achtest du darauf, dass du mit deinen Kräften und deiner Energie gut umgehst und dich nicht übernimmst.
  • Positive Selbstfürsorge
    Du kümmerst dich gut um dich selbst und verlässt dich nicht darauf, dass andere diesen Job übernehmen. Du sorgst selbst für dich, erfüllst deine Bedürfnisse und achtest auf dich.
  • Verbundenheit mit anderen schätzen
    Du wertschätzt die Verbindung und die Verbundenheit zu anderen, zu Freunden, Familie und Bekannten
  • Auszeiten gestalten
    Du nimmst dir bewusst die Zeit für Auszeiten, in denen du abschaltest, regenerierst, eine Abwechslung vom Alltag genießt. 

Wenn du auf diese Dinge achtest, tust du eine Menge für dein Bewusstsein, deinen Energiehaushalt, deine Stimmung und dein Wohlbefinden. 

 

>>> Tipp 

Achtsamkeitsübungen sind existenziell. Gerade an hektische Tage überspringen wir leicht die kleinen Auszeiten, doch genau dann sind sie besonders wichtig. Ich persönlich genieße bewusst meine Tasse Tee am Morgen. Selbst wenn das Chaos um mich herum tobt und ich nach einer unruhigen Nacht noch hundemüde bin. – Für diesen einen bewussten Moment ist immer Zeit!


Achtsamkeitstraining: Welche Methoden gehören zu Achtsamkeit / Mindfulness dazu?


Es gibt verschiedene Methoden und Übungen, um Achtsamkeit zu lernen und bewusster zu leben. Hier zähle ich einige davon auf. 

 

Meditation


Meditation hilft dir, dich zu entspannen und deinen Geist zu fokussieren. Mit Hilfe von beispielsweise geführten Mediationen oder Atemarbeit kannst du Klarheit erlangen, eine innere Reise unternehmen und ruhig werden. Hast du vielleicht eine geführte Meditation, zu der du verlinken kannst? „Dann könnte man schreiben: Hier kannst du dir eine von mir geführte Meditation anhören.“ Regelmäßiges Meditieren kann dir helfen, dass du leichter in die Entspannung kommst, deine Selbstwahrnehmung stärkst und dein geistiges Wohlbefinden verbesserst.

 

Atemübungen


Atemübungen helfen dir dabei, dich zu entspannen, zu konzentrieren und zu entschleunigen. Die Übungen funktionieren bei verschiedenen Menschen unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, dass du herumausprobierst und experimentierst, bis du eine Übung findest, die sich für dich gut anfühlt und die du in deinen Alltag integrieren kannst. 

 

Body-Scan


Der Body-Scan ist eine Reise durch den Körper, bei dem du gedanklich von oben bis unten durch deinen eigenen Körper gehst. Dabei richtest du deine Aufmerksamkeit gezielt auf die unterschiedlichen Körperteile und versuchst, deine Empfindungen und Gedanken bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.
Viele Menschen empfinden Body-Scan als beruhigend, entspannend und gleichzeitig aktivierend. 

 

Visualisierungsübungen


Mit Visualisierungsübungen konzentrierst du dich auf den Moment und kommst zur Ruhe. Du kannst dir beispielsweise eine schöne Umgebung oder eine Szene vorstellen, die du mit positiven Gefühlen verbindest. Bei diesen Übungen ist es wichtig, dass du die Gedanken nicht abschweifen lässt, sondern bei der Szene bleibst, die du dir vorstellst. Dadurch bist du ganz im Hier und Jetzt. 

 

Achtsamkeit in Bewegung


Verschiedene Bewegungsformen sind dazu geeignet, um unsere Achtsamkeit zu stärken. Hier sind einige bekannte Formen: 

  • Yoga

    Von Yoga hast du wahrscheinlich schon gehört: Yoga ist eine uralte Praxis, die Achtsamkeit mit Körperhaltungen und Atemübungen verbindet. Durch Yoga kann man sowohl geistig als auch körperlich eine bessere Gesundheit erreichen.
    Das Ziel von Yoga ist es, einen Zustand der Einheit von Körper und Geist zu erreichen. Dies geschieht, indem du dich auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst und so Bewusstsein und Achtsamkeit entwickelst. Yoga kann außerdem helfen, die körperliche Flexibilität, die Kraft und das Gleichgewicht zu verbessern.
    Es gibt verschiedene Arten von Yoga, von eher meditativem Yoga bis hin zu bewegungsintensivem Yoga. Probiere am besten verschiedene Möglichkeiten durch, bis du die für dich passende Richtung gefunden hast.

     

  • Gehmeditation

    Die Gehmeditation ist eine Achtsamkeitsübung, bei der du dich beim Gehen auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst. Bei dieser Meditation kannst du langsam oder in einem normalen Tempo gehen, ganz wie du willst. Wichtig ist nur, dass du dir jeden einzelnen Schritt, den du gehst, bewusst machst. Du kannst dich zum Beispiel auf das Gefühl konzentrieren, das deine Füße machen, wenn sie auf dem Boden aufkommen. Auf das Geräusch deiner Schritte. Auf die Luft, die beim Gehen durch dein Haar strömt. Oder auf andere Empfindungen, die du beim Gehen wahrnimmst.
    Die Gehmeditation ist eine gute Möglichkeit, sich zu bewegen und gleichzeitig Achtsamkeit zu üben. Du kannst sie jederzeit und überall durchführen und brauchst dafür keine besondere Ausrüstung.
    Im Blogartikel Achtsames Gehen liest du mehr dazu.

  • Qi-Gong

    Qi-Gong ist eine großartige Methode, um Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Diese Achtsamkeitsmethode umfasst sanfte Dehnungs- und Atemübungen, die Körper und Geist entspannen und für Menschen jeden Alters geeignet sind.
    Qi-Gong wird oft als Therapieform eingesetzt. Es kann helfen, Stress, Angst und Depressionen abzubauen, die Schlafqualität zu verbessern und Schmerzen zu lindern. 

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, um Achtsamkeit zu üben und in den Alltag einzubauen. Selbst wenn im hektischen Alltag keine Zeit für ein großes, umfangreiches Programm ist, finden sich meist Möglichkeiten, um zumindest kleine Achtsamkeitsübungen durchzuführen. 

 

>>> Tipp 

Mein tägliches kleines Achtsamkeitsritual ist ein kurzer Spaziergang durch den Garten mit nackten Füßen, im Sommer genauso wie im Winter. Das erdet mich, und die Ruhe im Garten ist meine Einstimmung auf den Tag.

 

Was ist Achtsamkeit/ Mindfulness?: Sanduhr mit schwarzem Sand steht in weißen Tüchern

 

Wie wirkt Achtsamkeit? 


Mit Achtsamkeits-Übungen wird das Gehirn neu und positiv vernetzt. Es werden neue neuronale Strukturen gebildet, die dafür sorgen, dass man sich und seine Bedürfnisse beachtet und auf Reize von außen gelassen reagiert.  

  • Ein Beispiel dafür, dass du deine Bedürfnisse beachtest:
    Du hast einen Kinoabend mit deinen Freundinnen vereinbart und freust dich riesig darauf. Allerdings ist der Arbeitstag unerwartet anstrengend, du bist abends fix und fertig und willst nur noch schlafen.
    Mit Achtsamkeit entscheidest du dich bewusst für eine Lösung, die für dich gut ist – entweder den Kinoabend oder den ruhigen Abend daheim. 
  • Ein kleines Beispiel für einen „Reiz von außen“:
    Du wirst von einer Mücke gestochen. Es liegt nun bei dir, ob du dich den ganzen Tag auf das lästige Jucken konzentrierst und dich über den Stich ärgerst – oder ob du dir denkst, „kann passieren und es geht vorbei“. 

Studien zeigen: Menschen die regelmäßig Achtsamkeitsübungen praktizieren, werden zufriedener und sind glücklicher in ihrem Alltag. Studie von u.a. Blanke, Riediger und Brose (2016) – Wie Achtsamkeit das Grübeln und Nachdenken im Leben verändert.

 

Wer braucht Achtsamkeit – für wen ist Achtsamkeit wichtig? 


Achtsamkeit ist eigentlich für jeden wichtig. Besonders aber für Menschen, die sich gestresst und vom Alltag überrannt fühlen, die keine Zeit für sich haben und ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht mehr kennen. Hier einige Beispiele.  

 

Leute mit stressigem Alltag


Damit sind Leute gemeint, die sich ständig im Hamsterrad finden und nie zur Ruhe kommen

Durch Achtsamkeit lernen sie, 

  • ruhige Nischen für sich zu finden, selbst wenn der Alltag vollgestopft ist mit To-Dos und Aufgaben; 
  • sich der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und gut darauf zu achten, diese Bedürfnisse auch zu erfüll. Selbst dann, wenn gefühlt alle äußeren Zwänge dagegen arbeiten; 
  • bei stressigen Situationen gelassen zu bleiben. Beispielsweise den Stau einfach zu akzeptieren, anstatt durch die Decke zu gehen; 
  • mehr Gelassenheit im Alltag zu entwickeln und Situationen, die sie nicht ändern können, anzunehmen, anstatt sich darüber zu ärgern.  

 

Mütter 


Mütter sind ständig und rund um die Uhr gefordert. Sie sind von vielen äußeren Stress-Faktoren abhängig, auf die sie nur wenig Einfluss haben. Jonglieren unzählige Aufgaben und Anforderungen und tragen eine große Mental Load. Da bleibt im Alltag wenig oder gar keine Zeit für Me-Time und die eigenen Bedürfnisse.  

Mit Hilfe von Achtsamkeit lernen Mütter, 

  • im turbulenten Alltag bewusste Momente für sich selbst und Me-Time (Blogartikel verlinken) zu finden. 
  • auf die eigenen Ressourcen zu achten – weil es ungemein wichtig ist, die eigene Kraft und Energie zu erhalten; 
  • gut auf sich selbst achten zu können. Und wenn es doch mal zu viel wird,  Methoden anzuwenden, um sich rauszunehmen und die Nerven zu bewahren; 
  • mitfühlend mit den Kindern zu bleiben, selbst wenn es gerade stressig ist; 
  • mitfühlend mit sich selbst zu bleiben, und zwar auch dann, wenn die Nerven blank liegen. 

Studien zeigen, dass bereits viele kleine Moment über den Tag verteilt zu mehr Zufriedenheit führen. Auch wenn diese gefühlt nur kurz sind, jeder Auszeit tut gut!

 

Leute mit beruflichem Stress und Überforderung (Überlastung?) 


Dauer-Stress und Überlastung im Beruf schaden der Gesundheit. Achtsamkeit ist auch hier ein kraftvolles Tool, das in vielen Situationen hilft.  

In beruflich herausfordernden Situationen hilft Achtsamkeit, 

  • die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu beachten; 
  • zu lernen, wie man Stress nicht an sich herankommen lässt; 
  • stressigen Situationen am Arbeitsplatz vorzubeugen und damit Burnout zu vermeiden; 
  • Abläufe und Aufgaben leichter zu erledigen, indem man den Fokus auf den aktuellen Moment legt und nicht auf die gesamte To-Do-Liste; 
  • durch Achtsamkeitsübungen und Pausen die Produktivität zu steigern; 
  • Perfektion gegen Lebensfreude einzutauschen. 

Studie: Benefits of Mindfulness at Work: The Role of Mindfulness in Emotion Regulation, Emotional Exhaustion, and Job Satisfaction. 

 

Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich abzugrenzen 


Wer sich nicht abgrenzen kann, hat ständig das Gefühl, er/sie wird von anderen vereinnahmt, manipuliert, benutzt. Man lebt nicht das eigene Leben, sondern fühlt sich fremdbestimmt. 

Mit Achtsamkeitstraining lernen diese Menschen, 

  • ihre eigenen Gefühle zu erforschen; 
  • eigene Bedürfnisse besser wahrzunehmen; 
  • darauf zu achten, was sie selbst brauchen; 
  • sich auf sich selbst zu beziehen; 
  • Reize von außen – beispielsweise Kritik – ohne Wertung stehen zu lassen und sie nicht sofort auf sich selbst zu beziehen; 
  • selbstwirksam zu werden, anstatt sich auf andere zu verlassen; 
  • persönliche Grenzen zu erkennen, wahrzunehmen und zu setzen. 

Studien zeigen durch Achtsamkeit, Meditation und Körperwahrnehmung (felt sense) können die eigenen Grenzen besser wahrgenommen und gehalten werden. 

 

Menschen mit Schlafproblemen 


Wer schlecht schläft, ist untertags übermüdet und wenig produktiv. Die Lebensqualität leidet; vor allem, wenn die Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum andauern.  

Achtsamkeitsübungen helfen,  

  • gedanklich Abstand vom Alltag zu nehmen; 
  • das Gedankenkarussell abzustellen und mental zur Ruhe zu kommen; 
  • sich auf sich selbst zu besinnen; 
  • Entspannung im Körper zu erzeugen; 
  • leichter einzuschlafen, in dem Entspannungstechniken wie Atemübungen angewendet werden. (Studie)

Alle, die sich gut um sich selbst kümmern wollen


Achtsamkeit ist eine tolle Methode für alle, die etwas für sich selbst tun wollen. Achtsamkeit macht den Alltag schöner, erfüllter und leichter. Achtsamkeit ist Selbstfürsorge! 

  • Nur wenn es dir selbst gut geht, kann es auch allen anderen in deinem Umfeld gut gehen. 
  • Mit Achtsamkeitsübungen lernst du, dich gut um dich selbst zu kümmern, die eigenen Bedürfnisse zu achten und wertzuschätzen. 
  • Mit Achtsamkeit lernst du, in dir zu ruhen.  

 

Alle, die ein zufriedenes, erfülltes Leben führen wollen 


Auch wenn keine schwierigen Situationen zu bewältigen sind, lohnt es sich, Achtsamkeit zu erlernen. Achtsamkeit bereichert dein Leben auch dann, wenn alles rund läuft!  

Achtsamkeit hilft, 

  • mehr Zufriedenheit, Fülle und Freude ins Leben zu bringen; 
  • im Moment zu bleiben;  
  • mehr bei dir selbst zu sein statt bei anderen; 
  • dich nicht mehr so schnell von äußeren Faktoren ablenken zu lassen; 
  • mehr Energie für die schönen Dinge des Lebens zu haben. 

 

  Was ist Achtsamkeit/ Mindfulness?: grüne gestapelte Bücher mit abgelegter Brille.

 

Achtsamkeit lernen und üben: Formelle und informelle Achtsamkeitspraxis 


 

Formelle Praxis der Achtsamkeit 


Die formelle Praxis der Achtsamkeit bildet die Grundlage dafür, Achtsamkeit zu erlernen und einzuüben. Das Erlernen, Üben und Anwenden der Achtsamkeitsübungen ist ein wesentlicher Teil davon. Zu diesen Übungen gehören der Body-Scan, die Sitzmeditation, achtsame Bewegungen aus dem Yoga sowie die Gehmeditation. 

Informelle Praxis der Achtsamkeit   


Die informelle Praxis der Achtsamkeit bedeutet, dass man die Dinge des Alltags bewusst in die Achtsamkeit einbaut und auf Achtsamkeit im Alltag achtet. Hier einige Beispiele für die informelle Praxis: 

  • Man führt Tätigkeiten, die sonst durch den “Autopiloten” gesteuert werden, bewusst durch, etwa Zähneputzen oder Tee kochen. 
  • Man öffnet die Sinne für die aktuelle Situation und erlebt sie ganz bewusst.  
  • Man nimmt die Natur bewusst wahr und lässt sich von ihr beschenken. 
  • Man erlebt die beglückende Präsenz im “Hier und Jetzt“. 

 

Was ist Achtsamkeit/ Mindfulness?: Julia Jäger hält eine Tasse Tee in den Händen und spürt die Wärme des Bechers mit geschlossenen Augen

 

Achtsamkeit im Alltag einbauen: 5 einfache Achtsamkeitsübungen 


Ich habe dir hier 5 Achtsamkeitsübungen zusammengestellt, die dir helfen, den Tag achtsam zu gestalten und bei dir zu bleiben.  

Innehalten

Steig aus der Hektik des Tages aus und nimm für einen Moment wahr, wie es dir in diesem Augenblick geht. 

Gehmeditation

Gehe Schritt für Schritt. Und bleibe bei jedem Schritt bei dir. Im Blogartikel Achtsames Gehen erkläre ich dir mehr dazu. 

Atemmeditation 

Fokussiere dich auf deine Atmung, auf das Ein- und Ausatmen. Beobachte, wie dein Atem kommt und geht.
Hier hörst du eine Anleitung zu einer Atemmediation von mir.  

Achtsamkeit beim Essen 

Diese Übung zählt zur informellen Achtsamkeitspraxis (Sprungmarke setzen). Nimm die Handlung des Essens bewusst wahr.  

Dankbarkeit 

Diese Achtsamkeitsübung bildet den Abschluss des Tages. Mach dir bewusst, was am heutigen Tag schön war. Durch diese Übung lernst du, im Laufe des Tages den Blick auf das Gute und Positive im Leben zu richten.
Je öfter und regelmäßiger du diese Übung durchführst, desto leichter wird es dir fallen, die positiven Dinge im Alltag zu entdecken und zu erleben. 

 

Mindfulness-Based Stress Reduction, MBSR, und die 7 Säulen der Achtsamkeit nach Jon Kabat-Zinn 


Der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn ist der Begründer der modernen Achtsamkeit, der Mindfulness-Based Stress Reduction, MBSR. Er entwickelte diese Achtsamkeitslehre in den späten 1970ern, indem er wissenschaftliche Methoden mit Buddhismus, Zen und Yoga kombinierte.  

MBSR ist eine Achtsamkeitslehre ohne spirituellen Kontext. Die Wirksamkeit dieser Methode ist durch viele Studien belegt.

Jon Kabat-Zinn nennt folgende 7 Säulen der Achtsamkeit:  

  • Nicht-Urteilen: Situationen und Dinge nicht bewerten, sondern einfach wahrnehmen. 
  • Geduld: Akzeptieren, dass Entwicklungen ihre Zeit brauchen und wir nur bedingt eingreifen können. 
  • Den Geist des Anfängers bewahren: Dinge und Erlebnisse mit offenem Geist erleben, so, als erleben wir sie zum ersten Mal. 
  • Vertrauen: Vertrauen haben – in sich selbst, die eigenen Gefühle und die eigenen Entscheidungen. 
  • Nicht-Erzwingen: Dinge nicht erzwingen wollen, sondern akzeptieren, dass das, was jetzt ist, gut genug ist.  
  • Akzeptanz: Akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie im jetzigen Moment sind, und nicht dagegen ankämpfen. 
  • Loslassen: Ablenkende Gedanken und Sorgen loslassen und sich auf die Gegenwart und den Moment konzentrieren.  

Diese 7 Säulen nach Jon Kabat-Zinn sind die Basis für ein achtsames, erfülltes Leben.  

 

Geschichtliche Entwicklung der Achtsamkeitslehre 


Was ist Achtsamkeit/ Mindfulness?: Julia Jäger lächelt über die Schulter und hält eine Yogamatte unter dem Arm

Ursprung der Achtsamkeit: Yoga 


Die Achtsamkeitslehre geht ursprünglich auf das Yoga zurück. Yoga entwickelte sich vor Jahrtausenden in Indien. Zunächst war es eine hinduistische Strömung mit einer umfassenden Philosophie dazu, wie wir uns von Leid befreien können. Zu dieser Lehre gehörten folgende Elemente:  

  • Körperübungen 
  • Meditation 
  • Reinigungsübungen 
  • Ein Verhaltenskodex, das Karma Yoga: Selbstlos handeln, anderen helfen und andere unterstützen 
  • Ethik 
  • Hingabe: Gesänge und Gebete. 

Übersetzen kann man Yoga mit „zusammenbinden, zusammenführen, verbinden“. So, wie ein Joch ein Tier mit dem Karren verbindet, bringt Yoga den Körper und den Geist zusammen, verbindet das Ich mit der Welt. 

Etwa 700 vor Chr. wurde Yoga in den Upanishaden, einem vedischen Text, das erste Mal schriftlich erwähnt. Yoga entwickelte sich weiter und mündete schließlich im „mittleren Weg“ des Buddhismus, einem von jedem Menschen machbaren und pragmatischen Weg aus dem Leid heraus und in die Fülle hinein. Dieser Weg geht davon aus, dass das Festhalten an Dingen Leid erzeugt.  

Der Buddhismus lehrt Bescheidenheit und ein wertfreies „Nicht-Wissen“. Durch diese Haltung können wir lernen und uns weiterentwickeln.

 

Das Satipatthana Sutta 


Das Satipatthana Sutta ist der Lehrtext zur Kultivierung der Achtsamkeit und zentraler Bestandteil der Lehre des historischen Buddha. Er wurde über viele Generationen mündlich überliefert und vor über 2.000 Jahren das erste Mal niedergeschrieben. Darin sind die 4 Grundlagen der Achtsamkeit definiert 

  1. Betrachtung des Körpers: Den Körper spüren, im Körper präsent sein.
  2. Betrachtung der Empfindungen: Sich der Empfindungen bewusst sein, sie als angenehm, unangenehm oder neutral einordnen.
  3. Betrachtung der Geistesformationen: Gedanken und komplexe Gefühle wie Eifersucht, Neid und andere Gefühle beachten.
  4. Betrachtung der Geistesobjekte, der Dharmas: Die Dharmas sind Naturgesetze. Für den Buddhismus sind folgende 3 Kern-Dharmas charakteristisch:
  • Vergänglichkeit: Alles kommt und geht, nichts bleibt für immer. 
  • Jedes Gefühl ist irgendwann zu Ende. Schmerz vergeht. Schöne Dinge werden unbefriedigend, da wir uns auch an diese gewöhnen. Dadurch ist auch alles Schöne vergänglich. Es gibt keine Nachhaltigkeit in Gefühlen, da sie enden. 
  • Alle Dinge sind zusammengesetzt, alles hängt zusammen. Wir stehen alle an unterschiedlichen Punkten und nehmen uns selbst und die Umwelt unterschiedlich wahr. Diese Wahrnehmung ist heute und an jedem anderen Tag verschieden, je nach Gefühlslage. 

Der Buddhismus verbreitete sich nach dieser Zeit unter anderem nach Tibet, Japan, China und Vietnam und entwickelte sich in unterschiedliche Richtungen weiter. Bei uns im Westen kamen vor allem die Traditionen aus buddhistischen Klöstern an, doch daneben entwickelten sich auch deutlich freiere Ideen & Formen des Buddhismus. 

Aus dem Buddhismus kennen wir heute Visualisierungsübungen, rituelle Gesänge und Gebete, analytische Ansätze der Weltanschauung, Tänze, Yogaübungen, Atem- und Energieübungen wie Akupressur-Techniken und Energiearbeit, und einiges mehr. 

 

Die moderne westliche Achtsamkeit


Die westliche Wissenschaft erkannte den Wert der buddhistischen Lehre. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelten sich daraus folgende moderne Achtsamkeitslehren:  

  • MBSR, Mindfulness-Based Stress Reduction nach Jon Kabat-Zinn(siehe oben) (Sprungmarke) setzen)  

Diese Achtsamkeitslehre enthält folgende Elemente: 

  • Yoga, Theravada Buddhismus und Zen 
  • Körperübungen 
  • Meditationstechniken 
  • Grundlagen der Achtsamkeit (siehe oben – Sprungmarke) 
  • MBSC, Mindful Self-Compassion  
  • In dieser Achtsamkeitslehre geht es darum, Mitgefühl zu entwickeln und mit Fürsorge mit uns selbst und mit anderen umzugehen. 

  

Forschung und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Achtsamkeit 


Achtsamkeit hat nichts mit Esoterik zu tun und ist auch kein leeres Geschwätz. Studien belegen die Wirksamkeit von Achtsamkeit; sie ist gut erforscht und evaluiert. 

Diese Studie zeigt, dass schon 8 Minuten Meditation täglich helfen, um die neuronalen Netzwerke positiv zu verändern.

Achtsamkeit verbessert unter anderem nachweislich die Schlafqualität und die Stressresistenz. Eine Studie mit Kriegsveteranen weist nach, dass Achtsamkeit hilft, traumatische Erfahrungen zu bewältigen.

 

Fazit: Achtsamkeit lässt sich lernen – und verbessert Lebensgefühl und Lebensqualität


Achtsamkeit hilft dabei, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen. Wir können nicht verhindert, dass wir in belastende Situationen kommen oder wir uns schlecht fühlen. Mit Hilfe von Achtsamkeit können aber den Umgang damit verändern. Wir erkennen, dass Gedanken und Gefühle flüchtig sind und wir selbst entscheiden können, ob wir negativ denken wollen – oder ob wir diese Gefühle an uns vorbeiziehen lassen. Dadurch bekommen wir eine Handlungsoption, wir sind den Gefühlen nicht mehr ausgeliefert. 

Unsere Gedanken sind keine Fakten, sondern nur Vorschläge unseres Gehirns. Wie wir damit umgehen, liegt bei uns.Mit dieser Erkenntnis können wir glücklicher leben und unseren Alltag viel erfüllter gestalten. 

 

Du willst mehr dazu wissen? Hier sind einige Artikel zum Thema Achtsamkeit, die ich dir empfehlen kann

 

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